Als Stadtplanerin in Mali
In: Die verplante Wohnmisere: urbane Entwicklung und "armutsorientierter" Wohnungsbau in Afrika und Lateinamerika, S. 305-320
Der Beitrag enthält einen persönlichen Erfahrungsbericht über die Stadtplanung in Mali. Dazu werden Planungsprogrammatik und -praxis beschrieben, und es wird eine kritische Einschätzung der Leistungsfähigkeit dieses politischen Bereichs vorgenommen. Es wird verdeutlicht, daß die Planungsstruktur im wesentlichen auf die großen Städte beschränkt ist, während auf dem Land das traditionelle Verteilungsverfahren vorherrscht, so daß in den Stadtrandgebieten große Konflikte entstehen. Grundstücksverteilung und Ausstattung der Baugebiete unterliegen theoretisch der Chancengleichheit, werden aber in der Praxis sehr differenziert durchgeführt. Die hier detailliert untersuchte Planungsorganisation reflektiert nach den Erlebnissen der Verfasserin den genannten Widerspruch zwischen Theorie und Praxis in der Stadtplanung. Als eine Ursache für die Planungsfehler und -mängel wird die geringe Ausstattung der Organe mit politischen und sachlichen bzw. personellen Mitteln betrachtet. (HA)